Pressefoto Filmemacher David Cebulla - Die letzten Feldhamster
Film

Ende der Dreharbeiten auf dem Hamsterfeld

Wilde Feldhamster vor der Kamera

Mit der Ernte im Herbst 2022 gehen auch die Feldhamster in den Winterschlaf. Das bedeutet auch den Drehschluss für unseren Dokumentarfilm “Die letzten Feldhamster”. Der Naturfilmer und Ökologe David Cebulla filmte über zwei Jahre Feldhamster. Das Besondere dabei sind die Protagonisten und Drehorte: David Cebulla filmte nicht gezüchtete Tiere im nachgebauten und ausgeleuchteten Studio-Bau, sondern wild lebende Tiere auf landwirtschaftlichen Flächen. Dabei konnte er einzigartiges Verhalten wie das Graben von Hamsterbauen und eine Paarung außerhalb des Baus dokumentieren.

Wie komplex das Thema ist, zeigt David Cebulla, indem er einige der letzten Populationen der weltweit vom Aussterben bedrohten Art porträtiert. Dazu reiste er nach Frankreich, Österreich, Polen, Ungarn und Kasachstan. Mit seiner Arbeit möchte der Naturfilmer für die schutzbedürftigen Tiere begeistern und für ihre Bedrohung in der modernen Landwirtschaft sensibilisieren. Thüringen ist hier besonders interessant für den Filmemacher. Nur hier kommt in Mitteleuropa der seltene schwarze Feldhamster noch vor.

Naturfilmer David Cebulla und Landwirt René Döring
Naturfilmer David Cebulla und Landwirt René Döring

Feldhamsterschutz auf dem Acker und der Leinwand

Wichtig für Cebullas Projekt war die Kooperation mit Partnern im Feldhamsterschutz und in der Landwirtschaft. Die Stiftung Lebensraum e.V. betreut in Thüringen ein wichtiges
Feldhamsterschutzprojekt. Dazu zählen auch die Feldhamsterschutzflächen von René Döring und Geratal Agrar, auf denen David Cebulla Feldhamster filmte. Dem Pflanzenbauleiter René Döring ist das Engagement ein persönliches Anliegen: “Mit den Schutzmaßnahmen für den Feldhamster möchte ich in meiner Generation meinen Beitrag für den Feldhamster leisten”. Auf den Schutzflächen erfolgt eine kleinteiligere Bewirtschaftung als auf herkömmlich bewirtschafteten Flächen und die Stoppeln werden bis Ende September gelassen. Sie bieten nicht nur dem Feldhamster Nahrung und Deckung, sondern sind ein wichtiges Refugium für viele Offenlandarten. Die Blühstreifen liefern zudem Pollen und Nektar für Insekten.

Der Dokumentarfilm “Die letzten Feldhamster” zeigt natürliches Verhalten und thematisiert, warum die Art gefährdet ist und wie sie geschützt werden kann.